Augmented Reality (AR) hat mit Angeboten wie Wikitude, Layar, und junaio auf dem Smartphone Einzug gehalten. Doch aller Anfang ist schwer. Mit Angeboten, die auf dem Handy realweltlichen Standort und virtuelle Informationen verknüpfen, werden auch 2010 wohl noch nicht einmal zwei Mio. Dollar eingenommen werden, prognostiziert Windsor Holden, Principal Analyst bei Juniper Research.
Langfristig wird aber auch der finanzielle Durchbruch für AR auf dem Handy kommen. In einer Studie zum Thema mobile Augmented Reality kommt Holden zu dem Schluss, dass 2014 ein Marktvolumen von 732 Mio. Dollar erreicht wird. Allerdings ist dem Analysten zufolge der rechtliche Rahmen für AR-Anwendungen bislang weitgehend ungeklärt. „Das kann potenziell ein sehr komplexes Problem werden – in Sachen Schutz der Privatsphäre, in Sachen Copyright und auch in Sachen übler Nachrede“, meint Holden auf Nachfrage von pressetext.
Games als Umsatz-Wegbereiter
Zunächst wird es durch AR aufgewertete standortbezogene Suche sein, welche die Aufnahme der mobilen AR-Angebote antreibt. Erstmals richtig Geld gemacht wird aber anders werden, so der Analyst. Er erwartet, dass durch AR-Technologie ermöglichte Spiele diesbezüglich den Durchbruch bringen. Etwa ab 2012 werden spezielle Lösungen für Unternehmen die Einnahmen auffetten und auch AR-gestützte Werbung mit echtem Standortbezug wird dem Analysten zufolge ein echtes Geschäft.
Die aktuellen AR-Vorreiter haben also offenbar die richtigen Geschäftsideen. Layar etwa hat die Möglichkeit von AR-Marketing hervorgehoben und die junaio-Macher haben schon vom Potenzial für neue Spielkonzepte gesprochen. Dass Holden für 2010 dennoch noch bescheidene AR-Umsätze erwartet, liegt letztendlich an der noch vergleichsweise geringen Verbreitung AR-fähiger Smartphones.
„AR erfordert nicht nur GPS, sondern auch Beschleunigungsmesser und einen digitalen Kompass. Das komplette Paket bietet derzeit nur etwa ein Dutzend Modelle weltweit“, erklärt Holden. Mittelfristig werde die Zahl solcher Smartphones zwar rasch wachsen – auf 350 Mio. Geräte im Jahr 2014. Doch selbst dann werden in Industriestaaten wohl nur 30 bis 35 Prozent aller Handys wirklich AR-tauglich sein.
Offene Rechtsfragen
Dennoch könnte der Weg für Smartphone-AR steinig werden. Der Analyst vertritt die Ansicht, dass AR-Geotagging zwar viele Möglichkeiten schafft, Unternehmen sich aber die rechtlichen Folgen genau überlegen sollten. „Das Problem ist, dass diese Technologie erst im Entstehen ist und kein rechtliches oder regulatorisches Rahmenwerk besteht, das spezifisch Augmented Reality abdeckt“, erklärt Holden. Unklar sei bispielsweise, ob Hausbesitzer das Entfernen virtueller Geotags fordern können oder Dritte zum Erstellen einer Markierung vorheriges Einverständnis benötigen würden. Denn physische Grenzen werden bei erstellen der virtuellen Tags nicht überschritten.