Im Android-Market sind erstmals über 50.000 Applikationen verfügbar. Das berichtet das Statistik-Portal AndroLib, das mit aktuellen Daten zur Android-Plattform aufweisen kann. Mit rasanten Applikationszuwächsen von bis zu 9.000 Programmen pro Monat kommt Android derzeit auch Apples Mikrokosmos näher, der derzeit allerdings bereits in Richtung 200.000 Applikationen unterwegs ist.
Indessen hat Google angekündigt, dass das eigene Android-Smartphone Nexus One mit einiger Verzögerung auch in Europa landen soll. Als Vertriebspartner konnte Google Vodafone gewinnen, das ab 30. April zuerst in Großbritannien mit dem Verkauf starten will. Während britische Vodafone-Kunden das Telefon schon jetzt vorbestellen können, steht der Verkaufsstart für Deutschland, Frankreich, Italien, Holland und Spanien immer noch nicht fest. Google zufolge will Vodafone in den besagten Märkten aber sehr bald starten.
Während die Android-Plattform nicht zuletzt durch attraktive Smartphones von HTC und Motorola im Markt punkten konnte, verlief Googles eigenes Smartphone-Debüt bisher weniger erfolgreich. In den ersten zweieinhalb Monaten nach Marktstart soll das ebenfalls von HTC produzierte Nexus One gerade einmal 135.000 mal verkauft worden sein, so die Schätzung des US-Marktforschers Flurry. Im selben Zeitraum wurde das erste iPhone bzw. Motorolas Droid rund eine Mio. mal verkauft.
Google adaptiert Distributionsstrategie
War das Google-Phone ursprünglich nur über die eigene Google-Seite bestellbar, dürfte der Konzern seine Strategie nun adaptiert haben. Denn das Nexus One wird direkt in den Vodafone-Filialen, über die Vodafone-Webseite und telefonisch zu erwerben sein. Für Neukunden ist das Nexus One in Großbritannien jedenfalls ein Schnäppchen. Bei den derzeit angeboten Vertragsoptionen ist das Google-Smartphone kostenlos inkludiert.
Dass der Einstieg in den Smartphone-Markt selbst für den erfolgsverwöhnten Internetkonzern kein leichtes Unterfangen ist, ist angesichts der schleppenden Verkaufszahlen wieder einmal offensichtlich geworden. „Google muss so viele Geräte so schnell wie möglich unter die Leute bringen. Scheitern sie daran, wird damit nicht nur die eigene Smartphone-Strategie in Frage gestellt, sondern auch Googles prestigeträchtige Marke beschädigt“, warnt etwa IDC-Analyst John Delaney.