Nach Apples erfolgreichem iPad-Launch befindet sich die Branche im kollektiven Tablet-Fieber. Nach HP, Dell und einer Reihe asiatischer Hersteller überlegt nun auch der finnische Handyhersteller Nokia mit einem eigenen Tablet auf den Markt zu kommen. Das behauptet zumindest IT-Analyst Ashok Kumar von Rodman Renshaw, der sich auf vertrauliche Branchengespräche der Finnen mit einer Reihe von Technologie- und Hardwarelieferanten beruft.

Bild: Tablet
HP Slate in Lauerstellung (Foto: hp.com)

„Wir werden in diesem Jahr definitiv noch viele Tablets zu sehen bekommen. Die brennende Frage ist allerdings, ob die Hersteller die richtigen Lehren aus dem Erfolg des iPods und des iPhones gezogen haben“, erklärt Screen-Digest-Analyst Dan Cryan. Apple habe bereits zweimal eindrucksvoll bewiesen, dass nicht der Funktionsumfang, sondern die Verknüpfung von Hard- und Software, das User Interface sowie die intuitive Bedienung ausschlaggebend für den Erfolg eines Produktes bzw. einer ganzen Produktkategorie sei.

„Einfach einen Touchscreen anzubieten, was viele Unternehmen nach dem iPhone-Erfolg bei ihren eigenen Smartphones getan haben, ist zu wenig. Das Gesamtkonzept muss passen und da tut sich Apple aufgrund der Entwicklung von Hard- und Software unter eigenem Dach naturgemäß leichter als so mancher Mitbewerber“, glaubt Cryan. Ob die neue alte Produktkategorie der Tablets tatsächlich langfristig erfolgreich sein werde, hänge zu einem Großteil auch von den auf den Markt kommenden Konkurrenzprodukten ab. Die Vorzeichen bezeichnete Cryan als vielversprechend.

Kein Kommentar von Nokia

Nokia wollte die Gerüchte bezüglich eines eigenen Tablets nicht kommentieren. Für ein derartiges Unterfangen spricht allerdings, dass Nokia zusammen mit Intel das linuxbasierte Betriebssystem Meego ins Leben gerufen hat, das unter anderem für Tablets und andere moderne Multitouch-Geräte zum Einsatz kommen soll. Im vergangenen Jahr wagte Nokia mit einiger Verspätung auch den Einstieg ins Netbook-Geschäft. Das unter dem Namen Nokia Booklet 3G gelaunchte Gerät erwies sich aber nur als mäßig erfolgreich.

Indessen sind zum vermeintlich größten aktuellen iPad-Rivalen, dem HP Slate, neue Details durchgesickert. So soll das erste HP-Tablet mit Windows 7 ausgestattet sein und zwischen 549 und 599 Dollar kosten. Wie Engadget erfahren haben will, sollen gleich zwei Webcams und ein USB- sowie HDMI-Port integriert sein. Neben Intel kleinstem Atom-Prozessor Z530 (1,6 GHz) sind ein Gigabyte DDR2-Arbeitsspeicher vorgesehen. Die Akkulaufzeit wird mit geringen fünf Stunden angegeben. Der Verkaufsstart ist nicht bekannt.

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