Android befindet sich im Smartphone-Rennen auf der Überholspur. Im ersten Quartal 2010 haben bereits 28 Prozent der in den USA an Konsumenten verkauften Geräte das Google-Betriebssystem genutzt. Einer aktuellen Konsumentenumfrage des Marktforschungsunternehmens NPD Group zufolge ist Android damit erstmals am iPhone vorbei gezogen. US-Marktführer ist nach wie vor Research in Motion.
„Wie immer haben Mobilfunker-Vertrieb und Promotion einen entscheidenden Einfluss auf den Marktanteil gehabt“, sagt Ross Rubin, NPD Executive Director of Industry Analysis. Gerade in dieser Hinsicht scheint Android gegenüber dem Apple-Smartphone derzeit im Vorteil zu sein.
Weckruf für Apple
Die NPD Group selbst verweist auf Marketing-Aktionen wie Zwei-zum-Preis-von-einem-Deals von Verizon Wireless, mit denen im Kampf gegen das iPhone offenbar erfolgreich Akzente gesetzt werden konnten. Für Apple dagegen könnten die Zahlen einen Weckruf bedeuten, dass die Strategie des exklusiven Anbietens bei nur einem Mobilfunker keine Zukunft hat.
„Inzwischen wird wohl so ziemlich jeder US-Kunde, der ein iPhone möchte und bereit ist, sich AT&T anzutun, ein iPhone haben“, erklärt Ezra Gottheil, Senior Analyst Technology Business Research, gegenüber der Computerword. Die Exklusivpartner-Strategie, die auch in vielen anderen Ländern verfolgt wurde, könnte Apple also auf den Kopf fallen. Das gilt umso mehr, da das Unternehmen aktuellen Spekulationen in US-Medien zufolge noch bis 2012 an AT&T gebunden sein könnte.
Android wächst in Europa langsamer
Auf dem europäischen Markt ist die Situation insgesamt etwas anders. So ist nach wie vor das in den USA weitgehend bedeutungslose Symbian die Nummer eins und auch die Dynamik ist etwas anders. „Zweifellos verzeichnet Android auch in Europa Zuwächse, aber nicht annähernd so deutlich wie in den USA“, meint Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Das hänge mit dem bislang relativ begrenzten Geräteangebot zusammen. „Die Verkaufszahlen sollten nun steigen, da Samsung und LG ihr Angebot ausweiten“, betont die Analystin.