Die kalifornische Justiz hat die Strafverfolgung von Gizmodo-Redakteur Jason Chen eingestellt. Chen war vor einigen Monaten in den Besitz eines iPhone-4-Prototypen gekommen, hat darüber Artikel veröffentlicht und sich so den Zorn des Apple-Konzerns zugezogen. Weil das Blogportal Gizmodo 5.000 Dollar an den Finder des Prototypen bezahlt hat, schaltete sich zudem die Justiz ein.

Gizmodo-Redakteur Jason Chen mit dem iPhone-4-Prototypen (Foto: Gizmodo)
Gizmodo-Redakteur Jason Chen mit dem iPhone-4-Prototypen (Foto: Gizmodo)

Der Gizmodo-Verlag Gawker Media hatte sich bislang geweigert, mit der Justiz zu kooperieren. Nun haben die Verantwortlichen jedoch eingelenkt und stellen dem Gericht Computer und Unterlagen zur Verfügung. Chen erhält im Gegenzug sämtliche bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmten Gegenstände, darunter Computer und Kameras.

Anklage wegen Hehlerei
Im März 2010 hat ein Apple-Mitarbeiter seinen iPhone-4-Prototypen in einer Bar liegen lassen. Der Finder des Geräts hat es Gizmodo zum Kauf angeboten. Für die Exklusiv-Geschichte über das neue Apple-Smartphone, hat das Portal dem Finder schließlich 5.000 Dollar überwiesen. Daraufhin forderte Apple das Gerät zurück und schaltete gleichzeitig die Staatsanwaltschaft ein. Chen und seine Anwälte sahen sich mit einer Anklage wegen Hehlerei und Sachbeschädigung konfrontiert.

Nokia mit ähnlichem Problem

Einen ähnlichen Fall gab es mit einem Prototypen von Nokia. Der russische Blogger Eldar Murtazin veröffentlichte nahezu zeitgleich mit der offiziellen Präsentation Bilder des N8-Prototypen und einen kritischen Review. Laut Nokia hat Mobile Review das Gerät trotz mehrerer Aufforderungen nicht zurückgegeben, was schließlich zum Einsatz der russischen Behörden geführt hat. Die Firma gibt zu verstehen, dass man lediglich sein Eigentum zurückhaben sowie Firmengeheimnisse beschützen wollte.

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