Das US-Start-up Blue Planet Apps hat eine Android-App entwickelt, die Smartphones biometrisch gegen unberechtigten Zugriff sichert. „BioLock“ setzt dabei auf Iris-Scan und Gesichtserkennung, um das Handy nur für den Besitzer freizugeben. Ergänzend dazu kann der Benutzer das Gerät auch mit einem Pin sperren. Der Hersteller sucht derzeit nach Beta-Testern. Wenn alles gut läuft, soll die App noch im August im Android Markt erscheinen. „Das wird die erste echte biometrische App für Android“, betont das Unternehmen.

Android-Handy: App verspricht biometrische Sicherung (Foto: Samsung)
Android-Handy: App verspricht biometrische Sicherung (Foto: Samsung)

BioLock setzt auf persönliche Merkmale, um das Smartphone möglichst sicher zu sperren. Zum einen ist das die Form der Regenbogenhaut im Auge, zum anderen das Gesicht des Benutzers. Um das Handy zu entsperren, wird per integrierter Kamera eines dieser Merkmale gescannt. Zudem verspricht die App die Möglichkeit, einzelne Programme oder Dateien separat zu sperren, um sie zusätzlich zu sichern. Extra Sicherheit bietet die Möglichkeit, zusätzlich einen Pin zu nutzen. Wenn es schnell gehen soll, kann der User das Handy auch nur per Pin sperren und entsperren.

Ob ein Iris-Scan mit dem Handy praktikabel ist, scheint fraglich. In Sachen Usability ist ein Hindernis, dass bislang nur wenige Android-Geräte eine bildschirmseitige Kamera haben. Ein Branchenexperte gibt sich im Gespräch mit pressetext zudem skeptisch, ob Handy-Kameras die Regenbogenhaut gut genug abbilden können. Eben daran ist das spanische Unternehmen Mobbeel bislang offenbar gescheitert. Zwar hat es Anfang 2009 mit „BioWallet“ eine Iris-Scan-Lösung für Android in Aussicht gestellt, doch bisher ist nur „BioWallet Signature“ erschienen, das auf eine Unterschriftenerkennung setzt.

BioLock ist ein Beispiel dafür, dass Biometrie zunehmend auch im Alltag Verbreitung findet.
Schon seit einigen Jahren bietet beispielsweise Fujitsu Notebooks mit Fingerabdruck-Scannern an. Diese Technologie kommt auch bei manchen Business-Handys und inzwischen selbst Gadgets wie USB-Stick-Taschenmessern zum Einsatz. Gerade für Smartphones hat vor rund einem Jahr Forrester Research vorhergesagt, dass auch Netzhautscans nur eine Frage der Zeit sind.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein