Trotz Trump: Amerikaner wollen mehr erneuerbare Energien nutzen. (Foto: moobilux.com)
Trotz Trump: Amerikaner wollen mehr erneuerbare Energien nutzen. (Foto: moobilux.com)

Forscher der Washington State University (kurz WSU) arbeiten derzeit an einer App, die Nutzer wissen lassen soll, wann welcher Strom aus der Steckdose kommt. Denn das könnte laut Christine Horne, Soziologieprofessorin an der WSU viel bewirken:

„Wenn Konsumenten wüssten, dass ihr Energiemix tagsüber 30 Prozent erneuerbare Energien beinhaltet und nachts 100 Prozent Kohle ist, würden sie den Geschirrspüler wohl eher in der Früh anschalten.“

Horne hatte bereits zuvor ermittelt, dass US-Amerikaner durchaus mehr Ökostrom nutzen wollen als bisher.

Wissen
Während der US-Präsident den Klimawandel leugnet und aus den Klimaverträgen aussteigt, würden die meisten US-Bürger ihren Stromverbrauch gern umweltfreundlicher gestalten und dass – unabhängig von ihrer politischen Einstellung. Das zeigt eine Studie, die Horne und Emily Kennedy, ebenfalls Soziologieprofessorin an der WSU, durchgeführt haben.

„Mit neuen Kommunikationstechnologien ist es jetzt möglich, ihnen diese Chance zu bieten“, betont die Soziologin.

Denn eine entsprechende App könnte Verbraucher genauer darüber informieren, zu welchen Tageszeiten sie tatsächlich auf erneuerbare Energie zurückgreifen.

Problem
Das Grundproblem ist klar: Solarstrom gibt es nur tagsüber, auch andere Ökoquellen wie Wind-, Wasser- oder Gezeitenkraft sind zeitlich variabel. Um trotzdem jederzeit dem aktuellen Bedarf zu genügen, müssen Stromanbieter auf fossile Brennstoffe zurückgreifen.

Der einzelne Konsument hat letztlich keine Ahnung, wann im Tagesverlauf der Strommix aus der Steckdose tatsächlich einen hohen Ökostromanteil hat. US-Konsumenten wären der Studie zufolge an einer App, welche ihnen hilft, gezielter Ökostrom zu nutzen, ebenso interessiert wie an einer, mit der sie beim Sparen der Stromkosten unterstützt.

Prototyp
Zum Zeitpunkt der Studie war die App noch hypothetisch. Aufgrund des großen Interesses arbeiten Horne und Kennedy mittlerweile jedoch mit WSU-Ingenieuren an einem Prototyp. Dieser soll Nutzern ermöglichen in Echtzeit zu sehen, ob der Strom aus der Steckdose gerade eher aus erneuerbaren Energien oder aus Quellen wie Kohlekraftwerken stammt.

Das Team hofft, dass die App Konsumenten dabei helfen wird, ihren Stromverbrauch sowohl zu senken als auch umweltfreundlicher zu machen, indem sie beispielsweise Waschmaschine oder Geschirrspüler dann nutzen, wenn gerade viel Ökostrom zur Verfügung steht.

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