Inhaber von Warenhäusern und großen Lagerhäusern, wie sie beispielsweise im Versandhandel üblich sind, können mit dem neuen Inventursystem „RFly“ jährlich viel Geld sparen. Dazu ist es allerdings nötig, dass Waren oder Boxen mit RFID ausgestattet sind. Statt Menschen, die mit RFID-Lesern durch die Gänge laufen, setzen die Ingenieure des Massachusetts Institute of Technology (kurz MIT) autonom fliegende Drohnen ein.
Das Dilemma
Der MIT-Professor Fadel Adib und sein Team standen anfangs vor einem Dilemma. Sie konnten nur sehr leichte Drohnen mit Kunststoffflügeln einsetzen, um eine Verletzungsgefahr auszuschließen, wenn die kleinen Fluggeräte mit Menschen kollidieren. Diese waren jedoch zu schwach, um ein Lesegerät zu transportieren. Das sendet pausenlos elektromagnetische Wellen aus, die von winzigen Spulen in den RFID-Codes empfangen werden. Die Spulen erzeugen Strom, der genutzt wird, um den Code ans Lesegerät zu schicken.
Der Trick
Die Forscher haben sich eines raffinierten Tricks bedient, um aus der Zwickmühle herauszukommen. Sie nutzen die Drohne als Relaisstation. Sie empfängt die elektromagnetischen Wellen aus einem stationären Lesegerät und leitet sie weiter. Ebenso schickt sie die Antworten der Waren drahtlos an das Lesegerät.
Triangulation
Oft lassen sich Waren mit herkömmlichen Suchmethoden nicht wiederfinden – etwa, wenn sie versehentlich nicht am vorgesehenen Platz abgelegt werden. Die Verluste sind riesig. Allein Walmart hat im Jahr 2013 drei Mrd. US-Dollar auf diese Weise verloren.
Die Forscher haben das Problem im Prinzip mit der gleichen Methode gelöst, mit der auch Smartphones geortet werden – durch Triangulation. Die Drohne erfasst ein Objekt mehrfach. Aus den unterschiedlichen Winkeln lässt sich die jeweilige Position der Ware oder des Warenbehälters errechnen. Die MIT-Forscher bestimmen sie auf 19 Zentimeter genau – Verluste sind ausgeschlossen.