Was machen bei Wasserschaden am Smartphone?
Was machen bei Wasserschaden am Smartphone?

Zurzeit erhalten Reparaturbetriebe wieder viele Smartphones mit Wasserschäden. Meist handelt es sich um Geräte, die Bekanntschaft mit dem Meer, dem Pool oder starkem Sommerregen gemacht haben. Der Sommer 2017 hat es in sich. Er ist wärmer und vor allem feuchter, als die meisten Sommer seit Beginn der Messungen. 150 Liter Regen pro Quadratmeter ließ z. B. Tief „Rasmund“ Ende Juni auf Berlin fallen. Beim Reparaturvermittler refixo.de tauchten danach spürbar mehr Smartphones mit Wasserschäden auf.

„Kommt das Smartphone mit Flüssigkeiten in Kontakt, haben die meisten Nutzer zwei fatale Impulse“, sagt Dawid Heftman, Technikexperte von refixo.de. „Oft wird das Gerät nach äußerer Reinigung einfach wieder eingeschaltet, um zu sehen, ob es noch funktioniert.“

Feuchtigkeit
Doch durch Feuchtigkeit und Rückstände, kann der wider einsetzende Stromfluss, zu Kurzschlüssen führen, was die Reparatur erschwert, verteuert oder gar unrentabel macht. Aber auch der zweite Impuls, das Smartphone auf der Heizung oder gar mit einem Föhn zu trocknen, ist schädlich fürs Gerät. Denn die zirkulierende Luft drückt das Wasser tiefer in das Gerät hinein und verteilt es. Salz ist als Trocknungsmittel ebenso ungeeignet. Wer sein Handy gar im Backofen oder der Mikrowellen trocknen will, zerstört es damit unweigerlich.

Kleinste Partikel
Das größte Problem sind kleinste Partikel und gelöste Stoffe, die das Wasser mitführt. Egal ob Meersalz, Kalk im Leitungswasser oder organische Reste aus dem Baggersee, verdunstet das Wasser, lagern sie sich im Gerät ab.

Erst unter dem Mikroskop lassen sich die Schäden erkennen. (Bild: Refixo)
Erst unter dem Mikroskop lassen sich die Schäden erkennen. (Bild: Refixo)
Unterm Mikroskop zeigen sich die verkrusteten Ablagerungen auf den Elektrobauteilen des Geräts. (Bild: Refixo)
Unterm Mikroskop zeigen sich die verkrusteten Ablagerungen auf den Elektrobauteilen des Geräts. (Bild: Refixo)

„Beim Trocknen bleibt eine verkrustete Schicht auf den Bauteilen, die auch nach vielen Wochen noch zu Kurzschlüssen führen kann. Die Nutzer führen den Schaden dann meist gar nicht mehr auf den Wasserkontakt zurück,“ so Heftman weiter.

So geht’s richtig
Als Erstes, das Gerät ausschalten! Hängt das Smartphone noch am Ladekabel, zieht man unbedingt zuerst den Stecker aus der Steckdose und erst dann aus dem Gerät. Wenn möglich, entfernt man auch noch den Akku vom Telefon.

Zum Experten
Das Smartphone sollte nach dem Flüssigkeitskontakt sofort zum Experten. Auf refixo.de findet man bundesweit qualifizierte Reparaturbetriebe und kann die Preise vergleichen. Wer will, kann den Service dort auch sofort buchen. Verschicken man sein Gerät, können Silicatgel-Kügelchen hilfreich sein, die oftmals den Verpackungen vieler Geräte beiliegen. In der Werkstatt werden die Geräte geöffnet und mit speziellen Mitteln, manchmal unter Zuhilfenahme von Ultraschall, gründlich gereinigt, um alle Ablagerungen zu entfernen. Hier können auch Folgeprobleme erkannt und beseitigt werden.

„Ein Restrisiko bleibt aber“, erklärt Dawid Heftman. „Ein seriöser Reparaturanbieter kann keine Garantie auf einen Wasserschaden geben. Oft kommt es nach längerer Zeit noch zu unkalkulierbaren Folgeschäden. Auch unsere Partner reparieren deshalb Flüssigkeitsschäden stets unter Vorbehalt.“

Tipp
Falls man sein Smartphone mit an den Strand nimmt, sollte man darauf achten, genügend Abstand zum Wasser zu halten. Selfies im Meer oder am Pool schießt man besser mit wasserdichten Geräten. Hilfreich können auch wasserdichte Smartphone-Hüllen sein. Aber am besten hält man das Smartphone ganz vom Wasser fern, so kommt man sicher durch den Sommer.

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