Die Apple-Tochter Apple Europe ist dem britischen Fiskus 136 Mio. Pfund (rund Mio. 153,48 Euro) Steuern schuldig. Zu diesem Schluss kommt das britische Finanzamt Her Majesty’s Revenue and Customs in einer umfassenden Steuerprüfung, wie die „Financial Times“ heute, Mittwoch, schreibt. Dem Bericht nach geht es um Steuernachzahlungen für mehrere Jahre – bis ins Jahr 2015 hinein. In den analysierten anderthalb Jahren bis April 2016 lag der Gewinn vor Steuern der Firma bei fast 300 Mio. Pfund.
Heiß diskutierte Abgabenquote
Apple Europe soll den Unterlagen zufolge nicht genügend Einnahmen von einer irischen Schwesterfirma erhalten haben. Das Unternehmen erwirtschaftet im Apple-Imperium in Großbritannien seine Umsätze unter anderem über Marketing-Services. Die nun von den britischen Steuereintreibern aufgebrummten 136 Mio. Pfund sind laut Bericht „zusätzliche Steuern und Zinszahlungen“, die die „vergrößerte Aktivität“ von Apple Europe abbildeten.
Die immer wieder aufkommende Kritik an der vergleichsweisen geringen Steuerlast der in Europa agierenden US-Konzerne dürfte auch in diesem Fall die Gemüter hochkochen lassen. Denn dem Report zufolge soll der iPhone-Gigant in den Märkten außerhalb der Vereinigten Staaten im Jahr 2015 lediglich sechs Prozent Steuerabgaben gezahlt haben. Auf der Insel beschäftigt Apple fast 800 Mitarbeiter, die für Marketing, Sales Support sowie Finanz- und Verwaltungsdienstleistungen für andere Firmen der Gruppe tätig sind. Auch in Irland muss sich Apple mit Steuernachzahlungen beschäftigen – hier jedoch in einer anderen Größenordnung, nämlich 13 Mrd. Euro, wie moobilux bereits berichtet.