Apple rüstet in Sachen iPhone-Sicherheit nach. (Bild: Apple)
Apple rüstet in Sachen iPhone-Sicherheit nach. (Bild: Apple)

Apple will das Eindringen in iPhones noch schwieriger gestalten, um seine Nutzer vor Hackern und Identitätsdiebstahl zu schützen. Zwar dürfte der iPhone-Hersteller damit neue Konfrontation mit den US-Sicherheitsbehörden riskieren, aber das hatte Apple bis dato auch nicht gestört.

Lightning
Das Unternehmen entwickelte derzeit eine Funktion, bei der sich der Lightning-Anschluss des Geräts eine Stunde nach der letzten Benutzung für Datenverbindungen deaktiviert. Der Akku des iPhone kann dabei weiterhin über den Lightning-Anschluss geladen werden, erklärte der Konzern aus Cupertino.

Verschlüsselung
Apple iPhones sind grundsätzlich verschlüsselt und lassen sich nur per Eingabe des Passcodes, des Fingerabdrucks oder der Gesichtserkennung des Nutzers entsperren. Zugleich gibt es aktuell mindestens zwei Anbieter, die eine öffentlich, nicht näher bekannte Schwachstelle ausnutzen, um das iPhone über die Lightning genannte Kabelverbindung zum zu entsperren. Mit der Lightning-Deaktivierung würde Apple den Zeitraum, in dem das Eindringen möglich ist, drastisch verkürzen.

Apple rüstet in Sachen iPhone-Sicherheit nach. (Bild: Apple)
Apple rüstet in Sachen iPhone-Sicherheit nach. (Bild: Apple)

Dem „Wall Street Journal“ zufolge ist noch offen, ob die Funktion bereits in dem für diesen Herbst angekündigten nächsten iPhone-Betriebssystem iOS 12 eingeführt werden könnte. Apple betonte, dem Konzern gehe es darum, seine Geräte besser gegen Angriffe von Hackern und Identitätsdieben sowie gegen das Abgreifen persönlicher Daten zu schützen. „Wir haben den größten Respekt vor Sicherheitsbehörden und entwickeln unsere Sicherheitsverbesserungen nicht, um ihre Arbeit zu erschweren,“ sagt Apple.

Kritik
Sicherheitsbehörden kritisieren schon länger die Verschlüsselung von iPhones und Smartphones mit Androidbetriebssystem, weil sie die Geräte für sie unzugänglich mache und Ermittlungen behindern würde. In den USA wurde Apple Anfang 2016 vom US-Justizministerium verklagt, mit der Forderung, das Entsperren des iPhones eines toten Attentäters zu ermöglichen. Der Konzern weigerte sich und warnte, eine Software dafür zu schreiben, würde am Ende die Sicherheit für alle verschlechtern. Am Ende zogen die US-Behörden ihre Klage zurück, nachdem sie nach eigenen Angaben mithilfe eines externen Dienstleisters an die Daten im iPhone kamen.

Hack
Derzeit bietet die israelische Firma Cellebrite Sicherheitsbehörden an, iPhones von Verdächtigen durch einen Hack zu entsperren. In den USA gibt es das Unternehmen GrayShift, das Ermittlern eine Box ab einem Preis von 15.000 US-Dollar verkauft, mit der sie die Telefone selbst knacken können. Dieser Ansatz wird von einigen Experten kritisiert, wegen der Sorge, die Geräte könnten in die Hand von Kriminellen geraten. Apple stellt Sicherheitsbehörden auf richterlichen Beschluss unverschlüsselte Informationen von Nutzern zur Verfügung.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein