Der zur Düsseldorfer Sipgate GmbH gehörende Anbieter Simquadrat bietet schon seit 2013 seine Mobilfunkdienste an. Simquadrat ist einer der MVNOs in Deutschland, der seine eigene Hardware im Core-Netz von E-Plus bzw. heute o2 betreibt.

Seit einigen Wochen setzt nun auch Simquadrat nach der Telekom, Vodafone und o2 auf die eSIM. Zwar sind die eSIM-tauglichen Geräte auf dem deutschen Markt überschaubar, aber es werden zusehend mehr. Derzeit (Stand Januar 2020) gibt es nur die folgenden eSIM-Geräte auf dem deutschen Markt:
- Apple iPhone 10r, 10s, 10s Max*
- Apple iPhone 11, 11 Pro, 11 Pro Max*
- Apple iPad Pro 11, 12,9 Zoll (3. Generation)*
- Apple iPad Air (3. Gen.)*
- Apple iPad (7. Gen.)*
- Apple iPad mini (5. Gen.)*
- Apple Watch Series 3*
- Apple Watch Series 4*
- Apple Watch Series 5*
- Google Pixel 3, Pixel 3 XL (abgekündigt)
- Google Pixel 3a, Pixel 3a XL (abgekündigt)
- Google Pixel 4, Pixel 4 XL
- Samsung Galaxy Watch, Galaxy Watch Active 2*
- Samsung Smartwatch Gear S2 3G (abgekündigt)
- Huawei Watch 2 Pro (abgekündigt)
- Nuu Mobile X5 (abgekündigt)
- Microsoft Surface Pro X*
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Wir haben die neue SIM-Version auf dem iPhone 11 Pro Max getestet. Wir berichten hier über unsere Erfahrungen bei Aktivierung und Nutzung der Simquadrat eSIM.
Der Tarif
Wir hatten für den Test das Telefonie- und Datenangebote von Simquadrat kombiniert. In unserem Fall die DE-Flat Sprachflat für 4,95 Euro und die 2,5 GB LTE Datenflat für 9,95 Euro. Wir haben uns jedoch statt für eine ganz normale SIM-Karte für die eSIM entschieden. Denn Simquadrat stellt beide Varianten zur Verfügung.


Der Vertrag
Der Prepaid-Vertrag ist binnen weniger Minuten komplett online abgeschlossen, inklusive des Identitätsnachweises über den Drittanbieter IDnow. Über das passwortgeschützte Kundenmenü auf der Simquadrat-Webseite lässt sich die eSIM direkt nach der abgeschlossenen Registrierung abrufen.

Im Kundenmenü lassen sich zudem weitere Zusatzoptionen wie z. B. weitere Rufnummern aus dem Mobil- und Festnetz oder dem Ausland hinzubuchen. Hier kann man auch den Prozess zur Portierung der bestehenden Rufnummern zu Simquadrat starten.

Die Aktivierung
Um unsere eSIM auf dem iPhone 11 Pro Max nutzen zu können, muss man das Telefon mit dem WLAN verbunden haben, denn für die Initialisierung der eSIM ist eine Internetverbindung zwingend notwendig.

Beim Apple iPhone öffnet man die nun Einstellungen um dann unter „Mobiles Netz“ einen „Mobilfunktarif hinzuzufügen“ indem man dann den von Simquadrat angezeigten QR-Code zu fotografieren. Danach lädt das Smartphone die benötigen Einstellungen automatisch herunter. Anschließend werden vom iPhone noch ein paar Einstellungsparameter abgefragt und man ist fertig.

Die Nutzung
Die Nutzung der Simquadrat eSIM unterscheidet sich hier nicht von der anderer Physischer-Karten. Einzig wenn man die Dual-SIM-Funktion des iPhones nutzen will, muss man hierbei vor einem Anruf entscheiden, ob man über die eSIM oder die klassischen physischen SIM-Karte telefonieren will. Gleiches gilt auch für die Nutzung von SMS.

Die Netzqualität
Beim Telefonieren, Schreiben und Lesen einer SMS gibt es keine Unterschiede zu anderen Mobilfunkanbietern und MVNOs in Deutschland. Natürlich muss hierfür die Nutzung von Simquadrat auch das Mobilfunknetz vor Ort ausgebaut und verfügbar sein.
Jedoch ist die Sprachqualität des E-Netzes, welches hierbei zum Einsatz kommt, schon per se durch die Nutzung des 1800-Frequenzbereichs und der damit verbundenen engmaschigen Basisstationen sehr gut.
Auch die mobile Internetgeschwindigkeit von Simquadrat entspricht prinzipiell der des o2-Netzes vor Ort. In unserem Test kamen wir mit UMTS bzw. LTE im Schnitt auf 21 Mbit/s im Download.

Was uns positiv überraschte, war, dass man meist vollen LTE-Empfang in der Berliner U-Bahn hat, während Telekom und Vodafone, wenn überhaupt, Netz nur EDGE oder GPRS anbieten.
Fazit:
Simquadrat ist derzeit der einzige Anbieter, der mit seinem aktiven Vorpreschen bei der Vermarktung der eSIM aufgefallen ist. Nach unseren Recherchen setzt kein anderer Anbieter in Deutschland so aktiv auf die eSIM, wie das Düsseldorfer Unternehmen.
Unsere Erfahrungen mit dem ersten Test der eSIM haben gezeigt, dass die Technologie ausgereift ist und durchaus Vorteile bietet. Insbesondere für den Online-Vertrieb von Mobilfunk-Produkten bietet sich die neue SIM an, denn so schnell wie die eSIM lässt sich keine klassische SIM-Karte aufschalten und ausliefern.
Trotzdem wäre eine größere Auswahl an Smartphones mit eSIM am Markt wünschenswert, nicht zuletzt, um das Quasi-Monopol von Apple bei der eSIM zu brechen. Gerüchten zufolge soll das neue Samsung Galaxy 20, welches voraussichtlich zum kommenden Mobile Word Congress (#MWC20, 24-27. Februar 2020) in Barcelona vorgestellt wird, eine eSIM an Bord haben.