Bei Android-Tablets denken die meisten Menschen in erster Linie an Samsung. Das liegt daran, dass es lange Zeit neben den Koreanern keinen anderen großen Hersteller gab. Doch mit der Pandemie kam durch Homeschooling und Home-Office frischer Wind in den Tablet-Markt, von dem nicht nur Apple profitiert. 

Denn in jüngster Zeit kamen vermehrt Android-Tablets auf den Markt. Das preiswerteste von ihnen ist in doppelter Hinsicht ein Novum. Denn das „Nokia T20“ ist das ersten Android-Tablets das finnischen chinesischen Smartphone Herstellers HMD Global und mit einem UVP ab 230,- Euro, mit Abstand das derzeit preiswerteste Gerät am deutschen Tablet Markt.

Seit der Vorstellung des Nokia Tablets am 6. Oktober in Berlin sind nun schon ein paar Tage vergangen. Genug Zeit für die moobilux-Redaktion sich den Neuling etwas genauer anzusehen. Neben dem günstigsten Preis fällt beim Nokia T20 vor allem der verbaute Prozessor auf. Denn bei diesem System-on-a-Chip (kurz SoC, Anm. d. Red.), handelt es sich um einen nahezu unbekannten Chipsatz des Herstellers Unisoc. Das sich HMD Global ausgerechnet für den unbekannten Unisoc-T610-Prozessor entschieden hat und nicht für den eines der Marktführer eines wie Qualcomm oder MediaTec hängt sich auch mit dem derzeitigen Mangel an Chips zusammen.

Innere Werte

Das Nokia T20 verfügt über ein 10,36“ großes Display. In dem ersten Nokia-Tablet verrichtet ein Unisoc-T610-Prozessor zusammen mit 4 GB Arbeitsspeicher sein Werk. Für das Speichern von Daten stehen dem Tablet 64 GB interner Speicher zu Seite, der sich per SD-Karte auf 512 GB erweitern lässt. Seine Energie bezieht das T20 aus einem festverbauten Akku mit 8.200-mAh. Der Akku wird per Schnellladefunktion via USB-C mit 15 Watt geladen. Als Betriebssystem kommt wie bei Nokia üblich ein pures Android in der Version 11 zum Einsatz. Der Kunde hat die Wahl zwischen einer Variante mit und ohne LTE. Für unseren Test haben wir die LTE-Version des Nokia T20 inklusive der passenden Hülle „Rugged Flip Cover“ von HMD Global zur Verfügung gestellt bekommen.

Anwendungsgebiete

Das Nokia T20 ist ganz offensichtlich auf die Nutzung durch Familien ausgerichtet und wird mit einer Kids Space App geliefert, mit der man das Gerät problemlos in Kinderhände geben kann. Das Kind kann hier kontrolliert und reguliert Spiele spielen, Surfen oder geeignete Medieninhalte ansehen. 

Mit einem Wisch verwandelt sich das Tablet Passwortgeschützt in ein Entertainment-Center für die Erwachsenen. Mit einem weiteren einfachen Wisch gelangt man in Google’s Entertainment Space, mit dem man auf einen Katalog von Fernsehsendungen, Filmen und Spielen zugreifen kann.

Arbeiten, Fotos & Bildbearbeitung

Das Nokia T20 ist nicht perfekt zum Arbeiten geeignet, denn es ist nicht besonders leistungsstark. Außerdem bietet HMD Global für das günstigste Tablet kaum passendes Zubehör an. So sucht man vergebens nach einem passenden Case mit integrierter Tastatur oder auch einem passenden Stylus. Das einfache Bearbeiten von Bildern ist mit dem Tablet hingegen kein großes Problem. Ebenso meistert das Android-Tablet Videokonferenzen ala Microsoft Teams, Google Meet oder Zoom ohne Problemlos. Einzig auf die virtuellen Hintergründe muss man bei den Apps auf dem günstigen Android-Tablet verzichten. Problematisch wird es hingegen, wenn es um aufwändigere Grafikanwendungen wie etwa Videobearbeitung geht. Hierfür ist das Nokia T20 schlichtweg nicht geeignet.

Spiele & Spaß

Spiele lassen sich weitestgehend problemlos auf dem Nokia T20 spielen, auch wenn es den einen oder anderen Ruckler bei der Grafik gibt, ist dieses kein Hinderungsgrund. Bei Spielen wie „Command & Conquer: Rivals“ oder „Plants vs. Zombies 2: It’s About Time“ merkt man ab und an die schwache Grafikleistung des günstigen Tablets. 

Filme & Videos 

Was wir jedoch als deutlich störender empfanden als die sporadischen Grafikruckler, war die Tatsache, dass das Tablett immer wieder gerne den Bildschirm automatisch dunkler stellt. Besonders nervig war dieses, beim Filme gucken bei Amazon Prime oder Netflix. Das Display regelt sich so weit runter, dass man auf dem Bildschirm des Tablets so gut wie nichts mehr erkennen kann. Das empfanden wir bei unserem Test als besonders störend, denn ein entspanntes Video gucken ist so nicht möglich. Es ist wahrscheinlich, dass es sich hier um einen Bug beim Treiber handelt. Bei anderen Android Geräten ist uns dieser nerdige Effekt noch nicht aufgefallen.

Fazit

Nachdem wir das Nokia T20 eine ganze Weile in Benutzung hatten, hat das preiswerte Android-Tablet, welches ab 230,- Euro ohne LTE bzw. 260,- Euro mit LTE erhältlich ist einen positiven Eindruck hinterlassen. Das Tablet ist praktisch für die ganze Familie nutzbar. Die Laufzeit des Akkus ist ordentlich und muss ich sich nicht hinter der des iPads verstecken. Jedoch ist das passende erhältliche Zubehör noch sehr übersichtlich. Insbesondere haben wir zum richtigen Arbeiten am Gerät ein physisches Bluetooth-Keyboard vermisst. Dieses könnte man doch eigentlich gut im Deckel des Nokia T20 Rugged Flip Covers unterbringen, was den Preis sicher nur gering verändert hätte. Schön wäre es auch, wenn HMD Global den Grafikbug mit der Helligkeitsteuerung schnell fixen würde, da dieser das Gesamtbild leider etwas trübt. Ansonsten ist das Nokia T20 ein gelungener Einstand im Tablet-Markt, der zeigt, dass es nicht immer ein Qualcomm oder MediaTec Chip sein muss.

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