Der deutsche Fernbusanbieter Flixbus unterstützt die Wiederaufnahme des Betriebs bei Locomore, nach der Insolvenz des Fernzug-Startups durch eine groß angelegte Kooperation. Bahnfahrkarten für die Locomore-Strecken werden ab sofort über die internationale Plattform und alle Vertriebswege des Fernbusanbieters verkauft. Das private Verkehrsunternehmen LEO Express führt den Betrieb der Locomore-Strecken fort. So kann der Zugbetrieb auf der Strecke Berlin-Stuttgart, mit Stopps in Hannover, Frankfurt oder Heidelberg ab dem 24. August 2017 wiederaufgenommen werden.
„Flixbus ist mittlerweile eine international bekannte Marke. Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass Mobilität nicht teuer sein muss, wenn man die entsprechende Auslastung erreicht. Wir sind überzeugt, dass wir über die Flixbus-Plattform die nötige Zahl an Kunden gewinnen, um einen nachhaltigen Betrieb der Locomore-Strecken auch bei günstigen Ticketpreisen zu ermöglichen. Zeitgleich profitieren wir durch die intermodale Integration in unser Fernbusnetz von neuen Zielgruppen für die Flixbusse,“ sagt André Schwämmlein, der Flixbus-Gründer und Geschäftsführer zu der Kooperation.
Neue Gesellschaft bündelt Schienenkooperationen
Flixbus kooperiert bereits seit 2015 in Tschechien mit dem privaten Verkehrsunternehmen LEO Express.
„Wir glauben an das Produkt Locomore. Gemeinsam mit FlixBus wollen wir zwei nachhaltige, ökologische Verkehrsmittel multimodal verbinden,“ sagt LEO Express Geschäftsführer Peter Köhler.
Auch in Österreich verknüpft Flixbus seine Fernbuslinien bereits seit 2013 erfolgreich mit dem privaten Eisenbahnunternehmen WESTbahn, in Deutschland kooperiert der Fernbusanbieter mit dem Kölner Nahverkehr KVB. Diese Kooperationen mit dem Schienenverkehr bündelt das Unternehmen nun in der neu gegründeten Gesellschaft FlixTrain GmbH.
Locomore-Crowdfunder erhalten Flixbus-Freifahrten
Das Berliner Fernzug-Startup Locomore wurde 2007 gegründet und war dank Crowdfunding am 14. Dezember 2016 auf der Strecke zwischen Stuttgart und Berlin gestartet. Im Mai 2017 musste der DB-Konkurrent Insolvenz anmelden und stellte seine Zugverbindungen zum 12. Mai 2017 ein. Die Locomore-Züge hatten bis dahin rund 70.000 Fahrgäste befördert. Flixbus unterstützte hier bereits durch eine Freifahrtaktion für die von der Einstellung betroffenen Locomore-Fahrgäste. Die Unterstützer der Locomore Crowdfunding-Kampagne erhielten nach der Insolvenz des Startups Freifahrten für das europaweite Flixbus-Netz und ein Bonusguthaben für das Zentraleuropäische LEO Express-Netz.