Bitkom-Umfrage zeigt: 2015 haben nur 15 Prozent E-Mails gesichert. (Bild: Wikipedia)
Bitkom-Umfrage zeigt: 2015 haben nur 15 Prozent E-Mails gesichert. (Bild: Wikipedia)

Immer noch viel zu wenige Deutsche nutzen Verschlüsselungsverfahren für den Schutz von privaten Daten. Zu diesem Schluss kommt der Berliner Bitkom in seiner aktuellen Umfrage. Konkret heißt das: 2015 haben nur 15 Prozent der Nutzer ihre E-Mails verschlüsselt. Zum Vergleich: 2014 waren es mit 14 Prozent ähnlich viele. Allerdings verschlüsselten im Juli 2013, als die NSA-Affäre ins Rollen kam, nur sechs Prozent der Internetnutzer ihre E-Mails. Es besteht daher weiter Aufholbedarf.

Zu kompliziert für breite Nutzung
„Das Interesse an der Verschlüsselung von Daten ist bei den Nutzern nach einem kurzen Hoch nicht weiter gestiegen. Mit der Verschlüsselung von E-Mails und Dateien können sich die Nutzer gut vor dem Missbrauch ihrer persönlichen Daten schützen. Die Anwendung ist aber häufig noch zu kompliziert“, sagt Bitkom Geschäftsführer Bernhard Rohleder im Gespräch mit moobilux.com.

Als Hauptgrund gaben 64 Prozent der Internetnutzer an, sich mit Verschlüsselung und Co nicht recht auszukennen. 59 Prozent sagen, dass ihre Kommunikationspartner auch keine Verschlüsselung einsetzen. Ein Viertel hält Verschlüsselung grundsätzlich für zu aufwendig. Neben der Verschlüsselung von E-Mails können Verbraucher auch Dateien auf ihrem Computer mithilfe einer Kryptografie-Software sichern. Davon machten 2015 jedoch nur zwölf Prozent der Nutzer Gebrauch. 2014 waren es elf Prozent und im Jahr davor acht Prozent.

Online-Dienste bieten Service an
ngesichts der Aktivitäten von Geheimdiensten und kriminellen Hackern, bauen viele Anbieter von Online-Diensten ihre Sicherheitsmaßnahmen aus und setzen dabei auch auf Verschlüsselung. Die am häufigsten verwendeten Standards für die Verschlüsselung einzelner E-Mails sind Pretty Good Privacy (PGP) sowie dessen Open-Source-Varianten OpenPGP und S/MIME. Bei PGP/ OpenPGP handelt es sich um eine asynchrone Verschlüsselung, bei der die E-Mails Mithilfe eines öffentlichen und eines privaten Schlüssels verschlüsselt und entschlüsselt werden.

Bitkom-Umfrage zeigt: 2015 haben nur 15 Prozent E-Mails gesichert. (Bild: Wikipedia)
Bitkom-Umfrage zeigt: 2015 haben nur 15 Prozent E-Mails gesichert. (Bild: Wikipedia)

Entscheidende Voraussetzung für eine Nutzung ist jedoch, dass erstens der Sender und Empfänger die gleiche Verschlüsselungstechnik nutzen und den öffentlichen Schlüssel ausgetauscht haben. Neben Sicherung einzelner E-Mails kommen verstärkt Verschlüsselungsverfahren für die Verbindung zu Webseiten (zu Erkennen am https://www.moobilux.com am Anfang, Anm. d. Red.) zum Einsatz. Bereits weit verbreitet sind diese gesicherten Verbindungen z. B. beim Online-Banking oder Shopping. Diese Transportverschlüsselung wird unter anderem durch Sicherheits-Zertifikate und -Standards wie Transport Layer Security (TLS), Perfect Forward Secrecy (PFS) oder das Netzwerkprotokoll DANE gewährleistet.

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