Gestern ist in Barcelona der Mobil World Congress 2017 mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Laut dem Veranstalter, der GSMA waren in den vergangen vier Tagen über 108.000 Teilnehmer und damit gut 7.000 (7 Prozent) mehr als im Vorjahr. 2.300 Aussteller präsentierten sich den mehr als 3.500 internationalen Pressevertretern und Besuchern aus 208 Ländern auf dem #MWC17 sowie der parallelen Start-up-Messe 4 Years from Now (kurz 4YFN, Anm. d. Red.). Die katalanische Hauptstadt schien teilweise unter den Besuchermassen des MWC zusammenzubrechen, sodass teilweise der Zugang zu den Untergrundbahnen gesperrt wurde.
Fehlende Innovation
Traditionell sind es bisher die Smartphonehersteller gewesen, welche die Highlights der Messe bildeten. Schon am Samstag stellte beispielsweise TCL den BlackBerry KEYone auf einer Presseveranstaltung vor. Der Sonntag ist der traditionelle Pressetag und dem entsprechend vollgeplant gewesen.

Hierbei war zu beobachten, dass es den Produkten meist an Innovationen fehlte. Schon im vergangenen Jahr es zu spüren, das die Ära der Spitzen High-End-Smartphones an ihn Ende gelangt. Zwar waren auch 2017 fast alle Hersteller wieder vor Ort, doch wirklich bahnbrechend Neuheiten gab es nicht zusehen. So füllte ein die Neuauflage eines preiswerten Handyklassikers, das Nokia 3310 dieses Jahr die Lücke.
Die Flaggschiffsmartphones des Jahrgangs 2017 versuchen, mit Kameras oder anderen Spielereien aus der Masse herauszustechen. Es bleibt also abzuwarten, ob eine zusätzliche Schwarz-Weiß-Linse oder eine Superzeitlupe ausreichen, dem Kunden mehrere hundert Euro für eine neues Smartphone aus der Tasche zu ziehen.
Vernetzung
Was die Smartphones auf dem Mobile World Congress an Bedeutung verlieren, gewinnen andere Themen zunehmend mehr an Bedeutung. Tablets mit Android haben es schwer, da ist es nicht verwunderlich, dass die Hersteller auf besser laufende 2-in-1 Tablets mit Windows als Betriebssystem setzten. Besonders leistungsstarke, hochpreisige Geräte für das produktive Arbeiten wie z. B. das vorgestellte Porsche Design Book One liegen daher im Trend.
Ein allgegenwärtiges Thema des diesjährigen MWC war daher das „Internet der Ding“, kurz „IoT“ (für Internet of Things, Anm. d. Red.) und die nächste Mobilfunkgeneration 5G. Dabei ist 5G ist durchaus mehr als nur ein neuer Mobilfunkstandard, daher drängen anderen Branchen auf die Messe, deren Produkte in Zukunft mit 5G vernetzt werden. Das Stichwort hier ist IoT.

Sichtbar war dies vor allem bei der Autoindustrie, kaum ein großer Aussteller, der nicht ein „Connected Car“ auf seinem Stand hatte. Für die Automobilbranche ging es auf dem MWC17 weniger darum neue Modelle zu zeigen, als (wie Peugeot „Instinct“), sondern sich mit der Mobilfunkbranche für das Fahren der Zukunft zusammen zu tun.