Auch wenn der Anteil der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen bis zum Jahr 2050 signifikant ansteigt, kann die Rohstoffnachfrage für die Elektromobilität gedeckt werden. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Analyse des Öko-Instituts. Die weltweiten Vorkommen an Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Platin übersteigen den prognostizierten Bedarf deutlich.
Umwelt- und Sozialstandards
Die Experten des Öko-Instituts verweisen jedoch auch auf die bedeutende Rolle des Staates, „damit sich Elektromobilität ohne temporäre Engpässe entwickeln kann“. Außerdem müssten bei der Rohstoffförderung größtmögliche Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. In der Studie „Strategien für die nachhaltige Rohstoffversorgung der Elektromobilität. Synthesepapier zum Rohstoffbedarf für Batterien und Brennstoffzellen“ zeigen die Fachleute auf, dass Recycling die Rohstoffförderung ergänzen sollte.
Der Rohstoffbedarf kann jedoch durch den Einsatz von recyceltem Sekundärmaterial gedämpft werden. Bei Lithium lässt sich ein Beitrag von zehn Prozent bis zum Jahr 2030 und 40 Prozent bis 2050 erzielen. „Bislang findet jedoch ein Lithiumrecycling in Europa noch nicht statt. Es sollte jedoch sowohl in Europa als auch weltweit schnell entwickelt und die Forschung in diesem Bereich verstärkt werden“, heißt es aus dem Öko-Institut.
Ressourcen reichen
„Am Beispiel Lithium wird deutlich, dass es dennoch zu temporären Verknappungen oder Preissteigerungen für einzelne Rohstoffe kommen kann“, unterstreichen die Studienautoren.
Lithium sei das zentrale Element, das heute in allen Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen enthalten ist. Die Berechnungen des Öko-Instituts zeigen: Wurden 2015 insgesamt noch 35.000 Tonnen Lithium gefördert, so steigt der Bedarf für die Elektromobilität für das Jahr 2030 auf knapp 160.000 Tonnen und für das Jahr 2050 auf knapp 500.000 Tonnen. Dem gegenüber stehen globale Lithiumressourcen von rund 47 Mio. Tonnen.